100 Jahre Feuerwehr Brock

Ein besonderes Jubiläum für die Bröcker Feuerwehrleute
05.03.2024

1924: Es ist die Zeit der Weimarer Republik. Die Reichsmark wird eingeführt, Berlin eröffnet die erste Funkausstellung und nimmt den elektrischen S-Bahn-Betrieb auf. Doch auch im beschaulichen Ostbevern ereignet sich geschichtsträchtiges: Engagierte Männer gründen am 5. März 1924 die Freiwillige Feuerwehr Westbevern-Brock.

Auf den Tag genau ist das nun 100 Jahre her.

Die damalige Wehr hatte bereits in ihrem Gründerjahr eine Mannschaftsstärke von 30 Mann. Als Wehrführer fungierte der Kaufmann und Landwirt Klemens Höppener mit der Amtsbezeichnung Brandmeister. Organisatorisch gehörte der Löschzug damals noch zur Freiwilligen Feuerwehr Telgte.

Die ersten Jahre des jungen Löschzuges waren bewegt. Das Land war politisch im Umbruch. Zudem griff 1934 die Regierung des Reiches in die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr ein und unterstellte sie dem Reichsinnenministerium. Gleichzeitig trat auch Klemens Höppener aufgrund seines fortgeschrittenen Alters von seinem Amt zurück. Neuer Wehrführer wurde Bernard Wieler.

Wie Heinrich Eickholt ins seinem Buch „Feuergeschichten“ berichtet, verrichten die Bröcker Feuerwehrmänner auch während der Kriegsjahre ihren ehrenamtlichen Dienst. Zudem wurde in dieser Zeit für die Wehr ein Wasserentnahmeplan aufgestellt, um anhand genauer Angaben zu jeder Hausstelle die Einsätze zu erleichtern.

Doch der Krieg zollte Tribut. Nach seiner Beendigung zählte die Bröcker Feuerwehr nur noch 16 Einsatzkräfte.

1964 wurde Bernard Wieler, der dem Löschzug 30 Jahre als Wehrführer vorgestanden hatte, von Brandmeister Josef Karrengarn abgelöst, der bis 1974 die Geschicke der Löschmannschaft führte.

Die Bröcker Feuerwehr gehört nun zu Ostbevern

Ein besonderes prägnantes Jahr dürfte für den Löschzug Brock das Jahr 1975 gewesen sein. Gehörte man bis dahin organisatorisch zur Feuerwehr Telgte, so erfolgte nun im Rahmen der kommunalen Neugliederung unter der Regie von Bürgermeister Karl Schniederbernd, Gemeindedirektor Johannes Köhnsen und Wehrführer Albert Hollmann die Eingliederung in die Feuerwehr Ostbevern.

Seitdem verfügt Ostbevern über 2 Löschzüge: Ostbevern-Dorf und Brock. Ein Umstand, den heute niemand mehr missen möchte. Längst sind beide Löschzüge zu einer Einheit zusammengewachsen, die sich in Notsituationen gemeinsam unterstützen und Hand in Hand arbeiten.

Die Feuerwehrgerätehäuser wachsen mit den Aufgaben

Eng verbunden mit der 100jährigen Geschichte des Löschzuges Brock sind auch die Feuerwehrgerätehäuser. Mehrfach mussten die Örtlichkeiten gewechselt werden, nämlich immer dann, wenn sie für die Unterbringung von Fahrzeugen und Gerätschaften zu klein wurden. Ab 1900 befand sich das Spritzenhaus, wie es damals hieß, in der Nähe der damaligen Schule. Es wurde bis Ende der 50er Jahre genutzt. Mit dem Kauf einer Tragkraftspritze, die auf einem Anhänger transportiert werden musste, wurde dieses Spritzenhaus zu klein. Deshalb stellte der Gastwirt Josef Wemmer eine Garage dafür zur Verfügung.

Erst 1982 wird auf Anregung des damaligen stellvertretenden Bürgermeisters Heinrich Stroetmann am Sportplatz im Ortsteil Brock ein Mehrzweckgebäude mit angegliederter Garage zur Unterstellung des Feuerwehrfahrzeugs errichtet. Als das im Jahr 1966 angeschaffte Einsatzfahrzeug aus Altersgründen ausgemustert wurde, konnte das vorgesehene Großfahrzeug dort aber nicht untergestellt werden. Die erst in 1983 fertiggestellte Garage war dafür zu klein. Dieser unvorhergesehene Missstand hatte zur Folge, dass der Löschzug Brock bis zu Errichtung einer Halle im Jahre 1990 ohne ein eigenes Löschfahrzeug auskommen musste.

Nach wie vor wird das Mehrzweckgebäude als Gerätehaus genutzt. Längst erfüllen die Räumlichkeiten nicht mehr die Ansprüche an die sich stetig veränderten Aufgaben einer leistungsstarken Einsatzgruppe. Zudem ist es für die Unterbringung des für den Ortsteil Brock vorgesehenen Einsatzleitwagens nicht groß genug. Da die Probleme, die bislang den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses verhindert haben, nicht kurzfristig gelöst werden können, erfolgt derzeit ein weiterer Anbau an das aus den 80er Jahren stammende Gebäude.

Deren Einweihung wollen die Feuerwehrmänner und auch –frauen aus dem Ortsteil Brock dann zum Anlass nehmen, ihr 100sten Jubiläum mit den Bröcker Bürgerinnen und Bürger zu feiern.

 

Bildnachweis: "Feuergeschichten" von Heinrich Eickholt - herausgegeben aus Anlass des 100 jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Ostbevern 2001