Viele Gartenbesitzer haben in diesen Tagen wieder abgestorbene Buchsbäume zu beklagen: Der Buchbaumzünsler sitzt schon wieder drin. Ihm ist nur schwer Herr zu werden, da der Zünsler die Pflanze von innen heraus befällt und die gefräßigen Raupen oft erst sehr spät entdeckt werden. „Ist es zu spät und eine Pflanze ist abgestorben, kann sie bedenkenlos über die Bioabfalltonne entsorgt werden“, erklärt Angelika Füssel, Abfallberaterin der Gemeinde Ostbevern.
Im Kompostwerk in Ennigerloh durchläuft der Bioabfall eine so genannte Hygienisierung, bei der bis zu 70 Grad Celsius entstehen. Danach sind alle Raupen und Eier abgetötet. „Der Bioabfall wird zeitnah verarbeitet, so dass eine Verbreitung bei Entsorgung über die Biotonne ausgeschlossen ist“, erläutert Angelika Füssel.
Falls befallende oder abgestorbene Heckenpflanzen an Recyclinghöfe durch Privatpersonen direkt angeliefert werden, ist darauf zu achten, dass alles in Säcke einzupacken und gut zu verschließen ist. So soll eine Verbreitung der Falter bei der notwendigen Zwischenlagerung verhindert werden. „Wir müssen versuchen, dieses Verbreitungszeitfenster an den Recyclinghöfen zu schließen, um nicht von dort die Verbreitung der Falter erneut anzukurbeln“, erklärt Alexander Reklin, der zuständige Betriebsleiter aller von der AWG betriebenen Recyclinghöfe, das umständliche Prozedere und hofft auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger.
Bis zu drei Generationen dieses unscheinbaren Falters, der nur neun Tage lebt, können in einer Saison entstehen. In ihrem kurzen Leben legen die Weibchen rund 150 Eier ab, bevorzugt an nicht befallenen Buchsbäumen. Innerhalb von wenigen Tagen schlüpfen die kleinen Raupen, die je nach Temperatur in drei bis zehn Wochen verschiedene Stadien durchlaufen, sich verpuppen, und dann als Falter die nächste Generation gründen. Dabei fressen die Raupen nicht nur die Blätter, sondern auch die Rinde und sogar junge Triebe der Buchsbaumpflanze.
Vermutlich wurde der Buchsbaumzünsler über Containerschiffe aus Ostasien nach Deutschland eingeschleppt und 2006 erstmals bemerkt. Im Handel gekaufte Pflanzen sollten gründlich auf Zünsler untersucht werden, nicht selten sind sie bereits befallen. Seit 2015 hat sich der Zünsler flächendeckend in Deutschland ausgebreitet.
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Hier ist nichts mehr zu retten: Der Buchsbaum ist vom Zünsler befallen. Die Pflanzen können über die Biotonne oder – verpackt – am Recyclinghof entsorgt werden (Foto: GEG Gütersloh)
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Tipps zur Bekämpfung des Buchbaumzünslers finden sich zuhauf im Internet, zum Beispiel auf www.buchsbaumzuensler.net (Achtung, hier wird die Entsorgung über die Restmülltonne empfohlen, was nicht nötig ist!) oder www.mein-schoener-garten.de . Eine Lösung kann auch sein, sich für alternative Ersatzpflanzen zu entscheiden.